rhythmische beobachter: das rote cabriolet (1994)
ein weiterer underdog aus dem deutschland der 1990er sind die Rhythmischen Beobachter aus münchen, von denen gibt’s heute mal einen älteren, aber fluffigen indie-rock/popper:
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von der ep Rhythmische Beobachter (1994)

Rhythmische Beobachter: Rhythmische Beobachter (EP, 1994)
die Rhythmischen Beobachter sind die leider viel zu unbekannte band des ähnlich viel zu unbekannten Fredy Grosser. über fredy grosser bzw. die „fredy grosser band“ bin ich erstmals auf dem münchner punk-/new wave-sampler München: Reifenwechsel leicht gemacht gestoßen. der dortige track, „Manchmal“, hat mich gleich neugierig gemacht, sowohl vom text her als auch von der musik. wer also zum teufel ist fredy grosser?
nun, laut seiner homepage spielte grosser 1972-1974 experimentellen artrock bei der düsseldorfer band „sphärensäge“. (das wollen wir ihm mal als jugendsünde verzeihen.) 1979 gründete er dann die Fredy Grosser Band, von der mir außer dem reifenwechsel-beitrag nichts bekannt ist, außer dass sie sich 1984 wieder auflöste. 1990 dann gründete fredy grosser die band Rhythmische Beobachter, die nach vier jahren inkubationszeit eine selbstbetitelte ep herausbrachte (von der dieser song stammt), bevor sie sich auflösten. ab 2004 ist die band wieder aktiv, unter anderem mit gogo eisert (früher auch bei den münchner punk-legenden Tony Titt und die Torpedos und Ski und der Rest), und durch synthie-einsatz mit einer zusätzlichen elektronisch-experimentelleren note.

Fredy Grosser (2003)
die songs von fredy grosser — zumindest die, die ich kenne — haben immer einen ausgezeichneten, geradezu poetischen text, mit tiefgang und einer gesunden prise wahnsinn. von der musik her — hmm, schwer zu sagen, deutscher indie rock würde einigermaßen hinhauen, ist aber heutzutage ja eine beleidigung (ich sach nur tomte — einfach widerlich, diese band). drum hier eine treffende (selbst?-)beschreibung von last.fm:
Die Rhythmischen Beobachter sind seit der Zeit des Punkrock aktive Musiker, die sich in ihren teilweise ueberschneidenden und parallelen Karrieren konsequent gegen die Anbiederung und Vorhersehbarkeit der internationalen Industriemusik stellten, gegen realitätsferne und seelenlose Massenprodukte.
und dabei noch immer wieder großartige, unter die haut gehende und doch eingängige popsongs produzieren, möchte ich hinzufügen.
seit ihrer neugründung haben die beobachter den markt mit alben geradezu überflutet: 2006 kam Musique Noir, 2007 Nouvelles: Road Music!, und noch ein jahr drauf das vorerst letzte album 1 Leben. auch 2007 kam die fredy grosser-anthologie Die Liebe und der Tod mit songs von 1980 bis 1997 (hier ist auch die komplette 1994er ep zu finden), die ich hiermit wärmstens empfehlen möchte. die anthologie ist wie die drei neueren beobachter-alben unter anderem bei cdbaby erhältlich.
weitere mp3s gibt’s auf fredy grossers homepage, und auf last.fm sowie myspace kann man in weitere tracks hineinhören.
Filed under: bayern, deutsch-indie, mitt-1990er | 2 Comments
Schlagwörter: songtext
Hallo,
sind Sie der Fredi Grosser, der sich mit Esken und Hellemeister im Mai 2010 in Soest treffen wollte und meine Telefon Nummer gesucht hat?
Ich bitte um eine Antwort.
mfg.
Klaus- Dieter Witthöft
Hallo Klaus,
ich habe erst jetzt dieses Schreiben entdeckt.
Bis dann
Fredi