Alan Kan (1976) Heureusement en France

Alain Kan: Heureusement en France on ne se drogue pas (1976)

A.D. 2014 habe ich ja diesen blog für „offiziell untot“ erklärt. aber sagte H.P. Lovecraft so schön: „that is not dead which can eternal lie; and which strange eons, death may die“. und nimmt der schrottvogel, frisch aus dem irrenhaus entlassen, folgenden song zum anlass, die wunderbaren mutantenmelodien wieder ins leben zu rufen:

Alain Kan: „Dracula“ (6:28)

(ich kriege es nicht mehr hin, einen MP3-spieler hier einzufügen, darum gibt’s vorerst nur den download-link.)

ein wunderbarer song eines der urväter des französischen punk — wie könnte ich einen song nicht lieben, in dem Dr. Caligari, Frankenstein und seine braut, Dr. Moreau, Nosferatu, Judex, Peter Kürten, Dr. Jekyll und Mr. Hyde erwähnt werden, und der damit endet, dass der sänger einer kreischenden jungen dame seine fangzähne in den hals schlägt?

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Revolting Allschwil Posse: Strictly Gangsta (1995)

Revolting Allschwil Posse: Strictly Gangsta (EP, 1995)

anlässlich hitzewelle hier der schönste song schweizer Revolting Allschwill Posse, die 1995 eine monumentale EP schweizer raps veröffentlichten.

Revolting Allschwil Posse: „Summer“ (2:44)

ansonsten erkläre ich diesen blog hiermit offiziell für untot.


V/A: 750 Jahre Anti-Berlin (1987)

V/A: 750 Jahre Anti-Berlin (1987)

ja, morgen ist ja adolf sei dank wieder der tag der (nationalen) arbeit. bis vor einigen jahren fand ich das kreuzberger maifest an diesem tag ja sehr angenehm, so schön kreuzbergisch selbstorganisiert, aber inzwischen ist es ja eher zu einer unglaublich vollen massentouristischen partyveranstaltung verkommen. ich denke, es wäre an der zeit, dass mal wieder einige wackere autonome dort ein bisschen bambule machen, damit der kreuzberger 1. mai bei bürgersöhnchen und -töchterlein wieder angemessen angst und schrecken verbreitet.

um die stimmung anzuheizen, hier mal einige ausschnitte aus einer der vielen perlen vom großartigen tapeattack-blog: die 90-minütige kassette mit dem schönen namen 750 Jahre Anti-Berlin ist eine audio-dokumentation der krawalle am 1. mai 1987 (ja, die mit der legendären bolle-plünderung) und beim der kurz darauf folgenden demo gegen den reagan-besuch (ja, der mit dem legendären „mr. gorbatshev, tear down that wall“). die kassette enthält eine vielzahl von höchst informativen wie auch unterhaltsamen aufnahmen — o-tönen, interviews, polizeifunkausschnitte etc., dazwischen ein bunter strauß passender melodien von Slime, VKJ, Fasaga, Grundwasserabsänkung u.ä., aber auch mal art pop von Danielle Dax oder „Koyanisqaatsi“ von Philip Glass (wenn jemand den film nicht kennt — gucken! ganz große depro-kunst!).

eben jener song beginnt etwa gegen ende der folgenden feldaufnahme (gibt es eigentlich eine gute deutsche übersetzung für „field recording“?), die ein anschauliches bild des chaos an jenem abend gibt:

„O-Töne vom Tag der Arbeit 1987“ (2:33)

Steinewerfer in Aktion

Steinewerfer in Aktion (Quelle: tagesspiegel.de)

aufnahmen wie diese sind natürlich aus historischem abstand heraus absolut faszinierend. ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich alter schisshase selbst auch gern dabeigewesen wäre; wenn jemand in diesem tonfall „ich schieße!!“ brüllt und der unterschied zwischen menschlicher artikulation und tierlauten fließend wird, zieht es mich magisch woanders hin.

allerdings gab es auch ruhige und, ja, geradezu besinnliche momente:

„Trommeln“ (0:44)

da wäre wohl auch ich gerne dabei gewesen, wenn die schnapsflaschen im feuer prasseln und in der ferne ein bagger explodiert… und da isser auch schon:

Der explodierte Bagger

der explodierte bagger. das „Kraut und Rüben“ rechts ist bis heute noch nicht explodiert (Bild: DAPD, Quelle: taz.de)

highlight des abends war aber wohl die plünderung des bolle-supermarkts (da, wo heute die moschee steht). geplündert wurde damals bekanntlich ja nicht nur von bösen autonomen, sondern von jung und alt, arm und reich, quer durch alle schichten — war halt wohl irgendwie tatsächlich eine volksparty damals. der absolute highlight des tapes ist für mich das folgende interview mit einem, na ich schätze mal 12-jährigen jungen:

„Interview Junge“ (1:14)

ja, dass die pilozei einem auch immer den spaß verderben muss — eine wertvolle lektion fürs leben.

Bolle & Bulle

Bolle & Bulle (Quelle: tagesspiegel.de)

ebenfalls wundervoll der folgende polizeifunkausschnitt mit anschließendem kommentar des linken radio 100, der wundersamerweise auch heute noch topaktuell klingt und die zweifelhafte these der taz, für den 1. mai 1987 hätte es „keine sozialen ursachen“ gegeben, zumindest in frage stellt:

„Polizeifunk / Kommentar Radio 100“ (1:29)

Bolle beatet Bestes (1967)

Bolle beatet(e) Bestes (1967)

einziges manko des tapes ist, dass dort leider bolles großartiger werbesong „Bolle beatet Bestes“ von 1967 fehlt. diese unerträgliche situation könnt ihr aber heute selbst beheben, da dieser ideale bonustrack bei Michalke seinem nach diesem song benannten Blog zu saugen ist. YEAH!

ich kann allen geschichtsinteressierten also nur wärmsten ans herz legen, euch das gesamte tape von tapeattack runterzuladen und anzuhören. ist zwar ungeschnitten, aber wie tommy schon sagt: das teil sollte man sich so wie’s ist anhören. ein großartiges stück zeitgeschichte. gibt’s sowas eigentlich auch von den chaostagen?

Klischee: Normalzustand (1981)

Klischee: Normalzustand (1981)

um jetzt endgültig bei dir, werter leser, den funken zu legen, der die lunte des pulverfasses zum überlaufen bringt, alle sicherungen rausfliegen zu lassen und die totale und dringend notwendige revolution endlich in gang zu setzen, zum abschluss noch eine weitere meiner vielen auf dem tape vertretenen lieblingsmelodien:

Klischee: „Krieg in den Städten“ (3:43)

das plattencover ist übrigens fast noch geiler als dieser song :)


so, geschafft! nachdem ihr so brav diesen haufen schröcklicher weihnachtsmelodien ertragen habt, habt ihr euch die bescherung redlich verdient, in form von…

V/A: Ein rohes Fest! Der Mutantenmelodien Weihnachtssampler (2013)

V/A: Ein rohes Fest! Der Mutantenmelodien Weihnachtssampler (2013)

des gesamten quatsch der vergangenen vierundzwanzig tage im handlichen mp3-archiv in cd-länge, inkl. schönem cover und allem pipapo! hurra!

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langte es gestern nicht mehr zu einem kommentar, so bin ich heute sogar noch zu faul, irgendein blödes bildsche hochzuladen.

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